- Um die Wartezeit bis zum Notarzt zu verkürzen, startet die Essener Feuerwehr bald eine App
- Darin können Bürger zu Erste Hilfe Einsätzen geschickt werden
- Warum das für den Verletzten nicht gefährlich ist, erklärt der Feuerwehrsprecher im Video
Essen.
Bei einem Notfall zählt wirklich jeder Sekunde. Acht Minuten braucht der Rettungsdienst in Essen im Schnitt, um zum Einsatzort zu kommen. Acht Minuten, die im Erstfall unendlich lang sein können.
Um die Zeit, in der beim Notleidenden kein Arzt zur Stelle ist, zu verkürzen, will die Essener Feuerwehr noch in diesem Jahr eine App an den Start bringen. Wer sie auf seinem Handy hat, wird bei einem Notfall alarmiert. Und soll dann noch vor den Rettungskräften Erste Hilfe leisten.
Du und dein Smartphone könnten also künftig Leben retten. „Sie sollen den normalen Rettungsdienst unterstützen, nicht ersetzen“, betont Mike Filzen, Sprecher der Essener Feuerwehr. Gerufen werden sollen die freiwilligen Helfer, um eine Herz-Druck-Massage oder eine Beatmung durchzuführen.
Bei schweren Verletzungen bleibt der Retter außen vor: Filzen: „Die Menschen treffen ja schließlich ohne Ausrüstung bei dem Verletzten ein.“
Eine Minute früher am Einsatzort – Rettung um 10 Prozent wahrscheinlicher
„Mobile Retter“ heißt die Smartphone-App, die bereits in einigen deutschen Städten zum Einsatz kommt. Einmal aus dem App-Store geladen, braucht es nur eine Registrierung und die Essener Feuerwehr kann den medizinisch versierten Ersthelfer rufen.
Landet ein Notfall in der Leitstelle, wird zunächst der normale Rettungsdienst alarmiert. Dann startet die Feuerwehr die Mobile-Retter-Software: Über eine Art Google-Karte werden registrierte Personen angezeigt. Inklusive Weg zum Einsatzort. Über eine Push-Up-Meldung und ein schrilles Alarmsignal wird der Helfer in der Nähe kontaktiert. Ein Klick und er hat den Einsatz angenommen.
„Mit jeder Minute, die am Einsatzort früher mit Erste-Hilfe-Maßnahmen begonnen werden kann, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Opfer überlebt“, weiß Filzen.
Statt des Notarztes kann also dein Nachbar plötzlich vor dir stehen, um dir zu helfen. Warum du dir aber keine Sorgen machen musst, dass ein Laie bei der Erstversorgung etwas falsch macht, erklärt Mike Filzen oben im Video.
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